„Nicht-intendierte Outputs“ in Bergbaubetrieben – Kostentreibende Umweltbelastung
Land / Region:
Projektanfang: 01.01.2003
Projektende: 01.01.2005
Projektstand: 01.01.2005
Staubentwicklung bei der Sprengung
Quelle: BGR
In industriellen Prozessen wie auch der Gewinnung mineralischer Rohstoffe werden an vielen Stellen und in oft beträchtlichem Ausmaß „Nicht-intendierte Outputs“ (NOs) generiert (im Unterschied zu produziert), die weder Ziel der Produktion noch verwertbares Produkt sind. Diese Outputs stellen Ressourcenfehlleitung und Kostenfaktor dar, insbesondere, wenn zu ihrer Beseitigung zusätzlicher Aufwand notwendig wird. Letztlich stellen die "NOs" eine Belastung der Umwelt dar.
Eine Reduzierung/Vermeidung der "NOs" bietet daher eine Möglichkeit, in Form einer win-win-Option, produktionsintegriert gleichzeitig Umwelt und Kosten zu entlasten. Die Anreize für die Umsetzung derartiger Lösungen durch und in den Rohstoffgewinnungsbetrieben sind deutlich höher einzuschätzen als bei „reinen“, ausschließlich Kosten verursachenden, nachsorgenden Umweltschutzmaßnahmen. Der Kostenaufwand für die in einem Bergbaubetrieb anfallenden "NOs" dürfte im zweistelligen Prozentbereich liegen (geschätzt zwischen 20 und +35 %).
Detaillierte quantitative Informationen über Art und Umfang von "NOs" in Bergbaubetrieben existieren nur punktuell. Daten über den spezifischen (zusätzlichen) Aufwand für deren Beherrschung sind noch seltener, da sie generell den Produktionskosten zugeschlagen werden.
Untersuchungen zu den in der gesamten Produktionskette eines Bergbaubetriebes entstehenden "NOs" liegen nicht vor, ebenso wenig wie systemische Analysen über die Wirkungen, die Änderungen an einer Stelle im Produktionsprozess auf die Entstehung von "NOs" hätten.
Ergebnisse (= Produkt) des Forschungsvorhabens sind:
- Eine Methodik zur Erfassung (Classification) und Bewertung (Economic Characterization) von "NOs" in Bergbaubetrieben ist entwickelt.
- „Nicht-intendierte Outputs“ im Bergbau sind beispielhaft nach Art, Menge, Ort der Entstehung, ihren Wirkungen und Wirkungsbeziehungen, dem notwendigen Aufwand zu ihrer Beherrschung erfasst, die damit verbundenen Kosten(anteile) zugeordnet und Potenziale zur Reduzierung/Vermeidung von "NOs" identifiziert.
Partner:
Technische Universität Berlin, Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitung (Prof. Dr.-Ing. H.Kuyumcu)