Rekonstruktion Green’scher Funktionen durch Unruhe-Korrelationen am Gräfenberg-Array und dem deutschen seismologischen Regionalnetz

Land / Region: Deutschland

Projektanfang: 01.10.2008

Projektende: 30.09.2011

Projektstand: 06.04.2010

Beispiel für aus Rauschen rekonstruierte scheinbare Seismogramme zwischen verschiedenen Seismometern des deutschen seismologischen Regionalnetzes im Frequenzbereich 0.0625 +- 0.0156 Hz. Quelle: BGR

Durch die Kreuzkorrelation seismischer Bodenunruhe an zwei Seismometern kann ein „scheinbares Seismogramm“ zwischen diesen beiden Seismometern rekonstruiert werden. Hierbei wirkt einer der zwei seismischen Aufnehmer als virtuelle seismische Quelle. Diese neue Technik hat gegenüber der konventionellen Erdbebenseismologie die Vorteile, dass erstens auch Gebiete untersucht werden können, in denen keine Erdbeben vorkommen und dass zweitens keine Ungenauigkeiten in der Herdlokation auftreten, da eines der Seismometer als scheinbare Quelle wirkt.

Im Rahmen des Projekts soll das seismische Rauschen an den Gräfenberg- und Regionalnetzseismometern untersucht werden, wobei insbesondere die lange kontinuierliche Registrierdauer von 30 bzw. 15 Jahren ausgenutzt werden soll. Als Anwendung der Technik wurden bisher Oberflächenwellentomographien publiziert. Im Rahmen des Forschungsprojektes wollen wir die Eignung der Methode in verschiedenen Frequenzbereichen innerhalb des breitbandigen Rauschspektrums untersuchen.

Des Weiteren wollen wir zeigen, dass durch das Korrelieren und Aufstapeln sehr langer Noisezeitfenster auch Raumwellen aus der seismischen Unruhe extrahiert werden können. Langfristig sollen die Arbeiten zu verbesserten Lithosphärenmodellen führen und können einen Beitrag zum europäischen Referenzmodell liefern.

Partner:

• Univ. Leipzig

Förderungsnummer:

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft, Geschäftszeichen WE 2713/3-1