Erdbeben Lombok: Synthese aus Seismologie und Radarinterferometrie
Am 05. August 2018 ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,9 auf der indonesischen Insel Lombok. Das Erdbeben führte zu mehr als 300 Toten. Bereits eine Woche zuvor ereignete sich an am gleichen Ort ein Erdbeben der Stärke 6,4. Die Erdbeben konnten von der BGR an Erdbebenstationen in Deutschland ausgewertet werden. Ursache der Erdbeben im Bereich Javas ist die Bewegung der australischen Platte, die sich nach Norden bewegt und sich unter die Sundaplatte schiebt. Der Herdmechanismus der Beben zeigt Überschiebungen entlang einer in ostwestlicher Richtung verlaufenden Störungszone. Oberflächendeformationen in Folge der Erdbeben wurden anhand von zwei Copernicus Sentinel-1 A/B Radarszenen mithilfe der sogenannten "Differentiellen SAR-Interferometrie (DInSAR)" ausgewertet. Oberflächendeformationen in Form von Hebungen sind im Norden Lomboks und Senkung im Süden zu beobachten. Damit stimmen die radarinterferometrischen Messungen sehr gut mit den aus dem Herdmechanismus zu erwartenden Verschiebungen an der Erdoberfläche überein und ermöglichen in ihrer Synthese auch die Festlegung der Bruchfläche.
Die detaillierte Auswertung des Ereignisses finden Sie unter folgender Adresse:
https://www.seismologie.bgr.de/sdac/erdbeben/big_quakes/lombok_180728_deu.html
Verschiebung der Erdoberfläche im Zeitraum 30.07.2018 - 05.08.2018. Rötliche Bereiche zeigen eine Senkung (im Mittel ca. 11 cm), blaue Bereiche eine Hebung (ca. 25 cm). Erdbebenlokationen im zugehörigen Zeitraum sind als orange Punkte markiert. Angaben zum Hauptbeben sind in fetter Schrift hervorgehoben (Datum, Magnitude, Tiefe des Erdbebens). Die Abbildung enthält modifizierte Copernicus-Sentinel-Daten 2018
Quelle: BGR